Da mein Meerwasserbecken gerade im entstehen des Lebens ist, gemeint ist hier die Einfahrphase die jetzt in der vierten Woche steckt, entwickeln sich leider auch mit ihr Plagegeister. Die Rede ist von der Seeanemone Aiptasia, oder auch Glasrose genannt.
Binnen kürzester Zeit übervölkerte dieses Tier mein Lebendgestein Sintflutartig.
Da die Anzahl langsam aber sicher Unüberschaubar wurde, musste was dagegen getan werden. Zwei Maßnahmen wurden nach reiflicher Recherche durchgeführt.
Die erste Unternehmung war der Kauf einer Chemischen Keule, in meinem Fall handelt es sich um das „RedSea Aiptasia-X„. Klar das in meiner gelieferten Verpackung keine deutsche Anleitung bei lag, das macht aber nix. Denn erstens kann man sich die Anleitung als PDF downloaden und zweitens gibt es sogar erstklassige Videos über die Anwendung des Produkts. Zwar ist das Videos unten in englischer Sprache, aber selbst ohne Ton dürfte es keine Versteh Probleme geben.
Der Gebrauch des Gebräus ist ganz einfach. Man nehme alles aus der Verpackung und sucht sich die passende Nadel aus. In der Verpackung befindet sich eine gerade und eine gebogene Nadel, sowie die Spritze und ein Flasche mit dem Präparat. Nach dem anbringen der Nadel wird einfach die Flüssigkeit in die Spritze aufgezogen. Bevor man dies aber tut, sollte man die Flasche vorher ordentlich schütteln.
Mir scheint es so, als ob die Glasrosen eine recht gierige Gattung der Anemonen ist. Obwohl ich nur eine Hand zum benutzen der Spritze frei habe, die andere hält meine Kamera, klappte es doch erstaunlich einfach. Die Nadel der Spritze sollte genau die Mundöffnung der Aiptasia treffen und die Flüssigkeit sollte die komplette Oralscheibe bedecken. Obwohl die Flüssigkeit im Wasser zäh und sahnig (wie Sprühsahne) wirkt, ist sie in Wirklichkeit total flüssig und somit einfach aus der Kanüle zu drücken. Für meinen Geschmack ist der Druck, den man ausüben muss, zu gering. Ich musste mich konzentrieren nicht alles auf einmal heraus zu knietschen.
Man kann ganz deutlich erkennen wie die Aiptasia die Flüssigkeit aufnimmt und sich dann fast schlagartig zurückzieht. Auf den Fotos ist auch nochmals die schiere Anzahl an Glasrosen zu erkennen, klar das das eine ganze Weile gedauert hat bis ich einigermaßen durch war.
Ein Tag nach der Anwendung sind nur noch ein paar wenige über, ich denke das ich noch eine Behandlung für den „kümmerlichen“ Rest benötige. Apropos Behandlung! Obwohl ich enorm viele Glasrosen behandelt habe, musste ich nur Zweimal die Kanüle aufziehen. Das heisst es ist genügend für eine Anwendung bei größeren Becken vorhanden. Grob geschätzt verblieb nach der Maßnahme etwa 3/4 der Flüssigkeit im Fläschchen. Nach der Anwendung kann man das Aiptasia-X bei Raumtemperatur lagern.
Mittlerweile habe ich die zweite „Anti-Aiptasia-Therapie“ hinter mir. Der Zeitaufwand belief sich auf wenige Minuten, jetzt sind kaum noch welche über, nur ein paar wenige findet man an vereinzelten Stellen.
Nach dieser Maßnahme beginnt Phase 2 der Glasrosen Bekämpfung. Für die Biologische Unterbindung der Aiptasia wurde eine Glasrosen fressende Garnele ins Becken eingesetzt. „Lysmata Wurdemanni“ oder auf gut Deutsch Wurdemanns Garnele wurde in das einlaufende Becken eingewöhnt. Leider lebt diese Garnele recht versteckt und man kann sie Nachts häufiger sehen. Die Garnele erfüllt nun zwei Aufgaben, erstens das eindämmen einer neuen Glasrosen Epidemie, und zweitens als „Testtier“ für meine Einfahrphase.
Bisher sind, seit dem Einsetzten der Garnele, mehrere Tage vergangen. Der Garnele geht es gut und man kann sie häufig Nachts vorbei huschen sehen. Die Wasserwerte sind unverändert stabil/gut und die weiße Substanz hat sich mittlerweile komplett verflüchtigt.
Fazit:
Für jeden leid geplagten Glasrosenbesitzer kann ich dieses Mittelchen wärmstens empfehlen. Wenn man sich im Internet etwas auch die Suche begibt, findet man überwiegend positive Berichte über dieses Medikament. Meine Wasserwerte blieben zum Glück auch unverändert, was nicht immer Selbstverständlich bei Pharmazeutischen Produkten ist.
AquariumReport 